Zu Bondy siehe u.a. Susanne Guski-Leinwand (Hrsg.), Curt Werner Bondy. Psychologe und Strafgefangenenfürsorger, Hentrich & Hentrich, Berlin 2018; sowie Barbara Stambolis, Curt Bondy – Jugendpsychologie und Jugendsozialarbeit in Hamburg vor 1933 und nach 1945, in: dies. (Hrsg.), Flucht und Rückkehr. Deutsch-jüdische Lebenswege nach 1933, Psychosozial-Verlag, Gießen 2020, S. 173–193.
Ein biografischer Eintrag findet sich in Archiv Bibliographia Judaica/Renate Heuer (Hrsg.), Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Bd. 3, Birk-Braun, München 1995, S. 277–280.
Zu Bondy siehe u.a. Susanne Guski-Leinwand (Hrsg.), Curt Werner Bondy. Psychologe und Strafgefangenenfürsorger, Hentrich & Hentrich, Berlin 2018; sowie Barbara Stambolis, Curt Bondy – Jugendpsychologie und Jugendsozialarbeit in Hamburg vor 1933 und nach 1945, in: dies. (Hrsg.), Flucht und Rückkehr. Deutsch-jüdische Lebenswege nach 1933, Psychosozial-Verlag, Gießen 2020, S. 173–193.
Ein biografischer Eintrag findet sich in Archiv Bibliographia Judaica/Renate Heuer (Hrsg.), Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Bd. 3, Birk-Braun, München 1995, S. 277–280.
Beschreibung
Curt Werner Bondy wurde 1894 als eines von fünf Kindern in eine wohlhabende Hamburger Kaufmannsfamilie geboren. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Walter besuchte er das 1907 etablierte Landerziehungsheim Schloss Bischofstein, wo er schon früh mit der Reform- und Jugendbewegung in Berührung kam. 1914 begann er ein Medizinstudium, das durch den Kriegsbeginn jedoch unterbrochen wurde, da sich Bondy freiwillig zum Kriegsdienst meldete und drei Jahre als Sanitäter an der Westfront diente. Sowohl die frühen Bezüge zur Jugendbewegung und jugendbewegten Idealen als auch die Kriegserfahrung sollten prägend für sein persönliches wie berufliches Werden sein. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er Psychologie, Philosophie und Staatsrecht in Hamburg und promovierte über die „proletarische Jugendbewegung in Deutschland“ (1922). Sein Studium setzte er in Göttingen fort, wo er erfolgreich seine Habilitationsschrift „Pädagogische Probleme im Jugend-Strafvollzug“ (1925) verfasste. In den folgenden Jahren setzte sich Bondy für eine Reform des Jugendstrafwesens ein, leitete von 1930 bis 1932 eine Jugendstrafanstalt im thüringischen Eisenach und war als Honorarprofessor an der Universität Göttingen tätig. Da er nach nationalsozialistischer Definition als Jude galt, wurde er 1933 aus dem Universitätsdienst entlassen. Bis zu seiner Berufung zum Direktor des Auswandererlehrguts Groß-Breesen war Bondy aktiv an der Arbeit der, im Frühjahr 1934 maßgeblich von Martin Buber und Otto Hirsch ins Leben gerufenen, Mittelstelle für Erwachsenenbildung in Frankfurt am Main beteiligt. Nach seiner Inhaftierung im KZ Buchenwald im November 1938, verließ er im Frühjahr 1939 Deutschland, arbeitete u. a. mit Flüchtlingen in England und den Niederlanden und emigrierte – nach seiner Flucht über Frankreich, Spanien und Portugal – 1940 in die USA. Dort lehrte er bis zu seiner Remigration nach Deutschland am College of William and Mary in Richmond, Virginia. 1950 nahm er die Berufung auf den Lehrstuhl für Psychologie und Sozialpädagogik der Universität Hamburg an, wo er bis zu seinem Tod Anfang 1972 lebte.