Ab 1917 absolvierte er eine Lehre an der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem bei Hannover. Anschließend arbeitete er auf verschiedenen Gütern und in verschiedenen gärtnerischen und
landwirtschaftlichen Betrieben, so u.a. in Delitzsch (Provinz Sachsen), in Finow bei Eberswalde und in Bärenklau bei Berlin.
1927 nahm er ein Studium an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem auf. Danach kehrte er als Fachlehrer an die Gartenbauschule Ahlem zurück.
Nach 1933 widmete er sich im Auftrag der Reichsvertretung der Juden in Deutschland der Einrichtung und Betreuung aller Hachschara-Lager in Deutschland. 1938 war er Kuratoriumsmitglied in Ellguth.
1941 zog Martin Gerson mit seiner Frau von Gut Winkel (wo er Varwalter war) nach Neuendorf. Im April 1943 wurde das Lager Neuendorf geräumt. Die Gersons wurden mit dem 97. Alterstransport am 16.6.1943 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde die Familie brutal auseinandergerissen. Martin Gerson, der auch in Theresienstadt in seinem Beruf „arbeitete“, gemeinsam mit anderen für die Gemüsegärten des Wachpersonals und für die Sauberkeit von Grünflächen zuständig war, kam im Oktober 1944 nach Auschwitz. Wie Augenzeugen berichteten, wurde er gleich nach der Ankunft umgebracht, mit 42 Jahren. Mit dem nächsten Transport gelangte seine Frau nach Auschwitz und auch die Spur der beiden Mädchen, die getrennt von ihrer Mutter dorthin folgten, endet in diesem Vernichtungslager.
(Quelle: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Themen/Rechtsextremismus/Eine_F_rstenwalder_Geschichte.pdf)